Willkommen auf den Naturpfaden von Champex-Lac. Pic-Le-Montagnard und Pic-Le-Devin werden dich auf den beiden Pfaden führen. Wenn du geduldig und aufmerksam bist und genau beobachtest, wirst du viele kleine Wunder entdecken, die den Zauber dieser reizvollen Gegend ausmachen. VIEL VERGNÜGEN!
Die Lehrpfade konnten dank der Unterstützung der folgenden Institutionen realisiert werden:
- Burgergemeinde und Gemeinde Orsières
- Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft (BUWAL)
- Dienststelle für Wald, Natur und Landschaft VS
- Espace Mont-Blanc
- Copyright Création / Copydec – Orsières
- Egidio Anchisi – Jardin Alpin
- Büro Christian Werlen – Sion
- Société de développement von Champex-Lac
Im 19. Jahrhundert war die Postkutsche das Transportmittel, mit dem man nach Champex reiste. Damals durfte man nicht in Eile sein: Von Orsières aus dauerte die Fahrt zwei Stunden und von Martigny über Les Valettes dreieinhalb Stunden.
WENN DU DEN WEGRAND BEOBACHTEST, WIRST DU GRENZSTEINE UND MÄUERCHEN BEMERKEN, DIE NOCH VON DER ALTEN STRASSE ÜBRIG GEBLIEBEN SIND.
Halte Ausschau nach dem Knotigen Storchschnabel. Diese im Wallis seltene Pflanze wächst nur hier.
Ein idealer Alpenferienort :
1465 m über dem Meeresspiegel
Ausgangsort für verschiedene Ausflüge und Besteigungen.
Ruhiger und äusserst angenehmer Aufenthalt.
Badehütte auf dem See. Angeln – Bootfahren
Der Devin-Wald besteht ausschliesslich aus Koniferen oder Nadelhölzern. Ihre Blätter sind zu Nadeln geschrumpft. Die vorherrschende Baumart ist die Fichte oder Rottanne, die man an ihren dunkelgrünen, rund um den Zweig verteilten Nadeln erkennt. Daneben gibt es auch Weisstannen, Lärchen und verschiedene Kiefernarten. Auf diesen beiden Pfaden verraten wir dir, wie du sie unterscheiden kannst.
Der Lärchenzapfen : Er ist klein (3-4 cm) und rund mit geradem Schuppenrand.
Die Lärche : Die Lärche ist leicht an ihrer tief eingerissenen Rinde und den zartgrünen Nadeln zu erkennen, die in Büscheln an den Zweigen angeordnet sind. Sie ist der einzige Nadelbaum in unseren Alpen, der im Winter seine Nadeln verliert.
Waldkiefer oder Zirbelkiefer?
Ich gebe dir einen Tipp, wie du die beiden Kiefernarten leicht unterscheiden kannst. Achte darauf, wie die Nadeln angeordnet sind:
Paarweise zusammengefasst = Waldkiefer
Zu fünft zusammengefasst = Zirbelkiefer
Die Anordnung der Lärchennadeln erinnert mich an ein Feuerwerk!
Die Meise : Die Meise ist ein kleiner, sehr aktiver Vogel. Du wirst sie oft hängend mit dem Kopf nach unten sehen, unaufhörlich nach Nahrung suchend. Sie schlägt gerne Löcher in morsche Baumstämme, um dort ihr Nest zu bauen.
IN DER VERGANGENHEIT
Im 19. Jahrhundert wächst der Wald nicht mehr schnell genug nach, um den Bedarf einer Holzzivilisation zu befriedigen. Er ist Quelle für:
- Brennholz und Bauholz
- Werkzeuge und Geräte
- Wege und Weidegang für das Vieh
- Kalköfen
- Wasserleitungen
- Holzexport
- Holzkohle für Giessereien und Glashütten
- Abstützungen für Bergwerke
- Holz für die Salinen (Bex)
- Gewinnung von Harz für Terpentin
- Rinde für Gerbereien
Was ist passiert, als im Wald mehr Holz geschlagen wurde als er produzieren konnte?
Der Wald konnte seine Schutzfunktion nicht mehr erfüllen und es kam zu schrecklichen Katastrophen wie Lawinen, Überschwemmungen und Hochwasser …
Es brauchte deshalb sehr strenge Gesetze, die mit der Entwicklung der Eisenbahn verbundene Einführung von Steinkohle und schliesslich die Entdeckung neuer Materialien wie Plastik, damit sich die Wälder wieder erholen konnten.
Auf Tafel Nummer 6 findest du weitere Informationen über die heutige Bewirtschaftung.
Es wird erzählt, dass die Bewohner der umliegenden Dörfer früher diese Quelle aufsuchten, wenn sie eine wichtige Entscheidung treffen mussten. Nachdem sie von ihrem Wasser getrunken hatten, dem sie magische Eigenschaften zuschrieben, klärten sich ihre Gedanken und sie konnten die Folgen einer Entscheidung voraussehen. So half ihnen die Quelle, die beste Entscheidung zu treffen.
Die Tradition ist in Vergessenheit geraten, aber die Quelle hat sicher all ihre Kräfte bewahrt und nichts hindert dich daran, es auszuprobieren!
Diesem kleinen rot-schwarzen Schmetterling bist du sicher schon begegnet, aber weisst du auch, wie er heisst? Sechsfleck-Widderchen!
Du befindest dich hier in einem gemischten Fichtenwald, denn hier wachsen auch Lärchen. In der Umgebung gedeihen viele Bodenorchideen:
Acker-Witwenblume, Fliegen-Ragwurz, Nestwurz, Stendelwurz, Storchschnabel.
Die beeindruckenden Felsplatten der Li Blanche bestehen aus feinkörnigem, bläulichem Kalkstein (Oberer Malm). Dieses sehr feste, undurchlässige Sedimentgestein ist dem Marmor ähnlich. Es wurde vor über 150 Millionen Jahren horizontal im Meer abgelagert. Die Felsplatten entstanden durch Schiebungen bei der Entstehung des Mont-Blanc-Massivs.
Die gewundenen Nadelbäume, die an der Schlucht entlang und auf den Felsplatten wachsen, sind Bergkiefern. Hier sind beide Arten vertreten: die aufrechte Form oder Hakenkiefer und die kriechende Form oder Latschenkiefer. Sie können sich auf einem sehr mageren, wenig tiefgründigen und instabilen Boden entwickeln.
Zum Dank für euren Besuch werde ich euch etwas vorsingen!
Der Kolkrabe
Der Rabe ist trotz seiner Grösse kein Raubvogel, sondern ein Singvogel, ein Sperling. Im Flug ist er leicht an seiner schwarzen Silhouette und seinem dreieckigen Schwanz zu erkennen. In dieser Wand hat er Felsvorsprünge zum Nisten gefunden.
Warum die Hakenkiefer die kuriose Form ihrer Zapfenschuppen betrachtet und die Antwort wird dir einleuchtend erscheinen.
Herzblättrige Kugelblume
Berg-Gamander
HEUTE
Die Gesellschaft erwartet vom Wald nicht so sehr Produkte, sondern eine Reihe von Leistungen :
Schutz von Siedlungen und Infrastruktur vor Naturgefahren
Schutz des Holzes für den Bedarf von Haushalten, Baugewerbe und Industrie
Natur- und Landschaftsgebiet, das in seiner Vielfalt erhalten werden soll
Erholungsraum und Freizeit- und Sportgebiet
Die Unternutzung der Wälder führt heute zur Überalterung und zum Zerfall.
Ich pflege den Wald, damit er seiner Rolle gerecht werden kann. Ich sorge dafür, dass er nicht zerfällt, sondern sich verjüngen kann.
MORGEN
Die zukünftigen Erwartungen sind offen; es ist wichtig, den Wald in einem Zustand zu erhalten, der den Bedürfnissen kommender Generationen gerecht wird. Aufgrund des Wachstumsrhythmus des Waldes werden sich die Entscheidungen von heute erst in fast einem Jahrhundert auswirken.
Hast du die grossen Findlinge bemerkt, die die Gletscher an den Hängen abgelagert haben?
Die Schwarzkopfgrasmücke : Höre dir das variantenreiche Gezwitscher dieses Sperlings an.
Zapfen der Waldkiefer : Man erkennt ihn an seinen viereckigen Schuppen.
Die Kiefer ist sehr anpassungsfähig. Mit ihrem Temperament einer Pionierpflanze kann sie auf sehr mageren Böden Wurzeln schlagen, auf denen andere Baumarten sich nicht als erste ansiedeln könnten.
Schaut euch diese Sträucher mit den stechenden Nadeln an: Es sind Gemeine Wacholder. Man unterscheidet zwischen männlichen Exemplaren mit gelben Knospen und weiblichen mit grünlichen Knospen. Diese weiblichen Zapfen oder falschen Beeren werden als Gewürz verwendet, wenn sie reif sind.
Ich würze immer das Sauerkraut damit!
Mauereidechse, Roter Apollo, Gelbes Sonnenröschen, Kreuzblume, Berglaserkraut
Beobachte die Landschaft genau. Du wirst erstaunt sein über die Vielfalt der Farben und damit der Produkte, die hier angebaut werden. Der Mensch hat dieses Land nach seinen Bedürfnissen geformt. Der grösste Teil des Bodens ist mit wenig intensiven Wiesen bedeckt, die zur Zeit der Heuernte gemäht werden. Du wirst auch eine Art grosse Gärten sehen, die mit Getreide, Beeren, Gewürz- und Heilpflanzen bepflanzt sind.