Porträts von Alpinisten: Auf den Spuren der Darbellays

„Libérez le Portalet“ (2004): ein Porträt zweier Alpinistengenerationen im Vergleich

Michel, allein vor dem Eiger (1934 -2014) 

 “Der Eiger ? Mein grösstesBergabenteuer !”

Michel Darbellay entdeckte schon in jungen Jahren die Berge im Val Ferret.Als er sich im Alter von 26 Jahrenzum Bergführerausbilden liess, hatte er bereits zahlreiche alpine Touren absolviert. Er war für seine Diskretion bekannt und ging jede Besteigung mit Bescheidenheit an. Sein Stil kann als schnell, effizient, beinahe minimalistisch beschrieben werden: Er kletterte mit wenig Ausrüstung und setzte auf Beweglichkeit, Erfahrung und Technik.

Am 3. August 1963, im Alter von 29 Jahren, war Michel der erste Mensch, der die gefürchtete Eiger-Nordwand im Alleingang durchkletterte. Diese mythische Wand, die auch Mordwand genannt wird, beeindruckt durch ihren steilen Höhenunterschied, Stein- und Wasserfälle und die Notwendigkeit, sowohl die Fels- als auch die Eistechnik zu beherrschen. 

Nach seiner Leistung am Eiger wurden zwei Schuhmodelle der Marke Val d’Or nach ihm benannt und in den 1960er Jahren zu Ikonen.

Bild: Eigerdarbellay, Val d’Or © Alpine Museum Collection, Chamonix-Mont-Blanc

Im Val Ferret unternahm Michel zahlreiche Erstbegehungen, darunter die Nordwand des Mont Grépillon (3.579 m) und die „Darbellay-Route“ an der Dalle de l’Amône.

Am Petit Clocher du Portalet (2.985 m) erschloss er zwei markante Routen im technischen Klettern.

Foto: Michel Darbellay e Michel Vaucher durante una «nuova scalata» della parete nord del Portalet, 1965 © Michel Darbellay, Mediateca del Vallese – Martigny

Was ist technisches Klettern?
Beim technischen Klettern verwendet der Alpinist Hilfsmittel wie Haken und Steigbügel, um an der Wand voranzukommen. Diese Technik unterscheidet sich vom freien Klettern, bei dem ausschließlich natürliche Griffe genutzt werden.

Eine Familienübertragung

Alain und Benoît Darbellay treten in die Fussstapfen ihres Vaters Michel. Bereits als Juglendliche erklimmen sie an seiner Seite den Dolent (3’819 m), bevor sie das Matterhorn (4’478 m) und andere Alpenviertausender besteigen. Nach einer Karriere als Skifahrer und Bergführer verbringt Alain heute den Grossteil seiner Zeit auf dem Camping des Glaciers, der 1969 von seinen Eltern Michel und Agathe in La Fouly gegründet wurde.

Meine Eltern waren Pionierejetztliegt es an uns, den Camping des Glaciers weiterzuführen.”– Alain Darbellay

Bild: Benoît, Alain und Michel aufdemGipfel des Allalinhorns (4027 m), 1986 © Alain Darbellay

Kannst du die Felsplatte (“Dalle”) der Amône erkennen, die sich oberhalb des Dorfes Amônaz befindet?
Die Antwort findet sich auf der nächsten Tafel ->
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